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Welche Maßnahmen erachtet er als sinnvoll und welche ergreift er selbständig?

  • Anja Herzog
  • 7. Apr. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

„Man tut alles für die eigene Gesundheit, damit einen im Krankheitsfall keine Schuld trifft, oder dazu eben zu disziplinlos und unbesorgt, dann letztendlich selbst Schuld, wenn man doch krank wird.“ (Blättner et al. 2011: 65)

Eine subjektive Einstellung inkludiert die persönliche Auffassung von Krankheit und Gesundheit. Die globale Vorstellung einer Person und dessen Erachtung der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung.

Welche Maßnahmen erachtet er als sinnvoll und welche ergreift er selbständig?

Laienkonzepte stehen Synonym für Alltagskonzepte und definieren die Gesundheit als einen natürlichen Zustand, der intern entsteht und einem natürlichen Prozess unterliegt. Die Ursachen hierzu gehen eher auf die genetische Disposition,dem Schicksal

und den Maßnahmen der Gesundheitserziehung zurück. Die Vorstellung der Bevölkerung zu dem Begriff der Gesundheit, Gesunderhaltung und gesunde Lebensführung differenziert. Dies steht in Abhängigkeit der sozialen Schichten, dem Geschlecht und der ethnischen Herkunft.

Krankheit wird durch das städtische Leben geprägt, was zu einer Entfremdung der eigenen Person führt. Sie wird extern verursacht, wirkt destruktiv und wird nicht als Teil des Lebens assoziiert. Die Sinnfrage richtet sich nach dem Schuldsein, dem Schuldhaben und dem Schuldgeben. Dies spiegelt sich in ungesunden Lebensweisen wieder als Strafe und Disziplinlosigkeit. Diese Begriffsdefinitionen und die subjektive Empfindung stehen in Abhängigkeit von Epochen, der sozialen Schicht und dem gesellschaftlichen Klima.

Das subjektive Konzept von Claudine Herzlich dient als klassische Vorlage über die Vorstellung von Gesundheit und Krankheit. Sie stratifiziert hierbei. Krankheit wird zum einen destruktiv betrachtet, wirkt als Belastungsfaktor und zerstört Bindungen. Es führt in Folge dessen zu Passivität, Inaktivität und Kontrollverlust . Krankheit kann auch als Befreiung empfunden werden, als eine außergewöhnliche Erfahrung. Die gesundheitliche Versorgung entscheidet hierbei über die Gewährleistung der Ruhephasen und der Betroffene betrachtet es als seine Aufgabe diese zu nutzen.

Eine weitere Option der Betrachtungsweise der Krankheit zeigt sich darin, dass diese als eine persönliche Aufgabe, als Herausforderung angesehen wird, die aktiv bewältigt werden kann. Hierzu werden alle notwendigen Ressourcen mobilisiert und das Leben der Krankheit angepasst. Die Ablehnung der Krankheit aufgrund fehlender Sinnhaftigkeit trägt zu einer Nutzlosigkeit des Handelns bei.

Faltermaier gliedert die Gesundheit in vier Dimensionen. Die erste greift die Abwesenheit von Krankheit auf. Gesundheit wird in dem Zusammenhang nicht erlebt und somit bleiben positive Assoziationen aus. Das Pendant- die Krankheit ist erlebbar und zerstört in der Analogie die Gesundheit. Dies geben 11,5 % der Befragten an.

Die zweite Dimension greift Gesundheit als Reservoir auf. 28% der Befragten sehen Gesundheit als ein Potenzial an körperlicher und psychischer Energie, Stärke, Resilienz gegenüber externen Faktoren. Dies beinhaltet die Lebenskraft im umfassenden Sinn. Sie ermöglicht die Ausführung vom im Leben wichtigen. Das Potential der Gesundheit wird in der Kindheit gelegt. Das Reservoir ist veränderbar aufgrund von Krankheiten. Es kann sich im Laufe des Lebens wandeln.

Ein Großteil mit 35,5% spricht sich für die dritte Dimension aus – die Betrachtung der Gesundheit als Gleichgewicht / Wohlbefinden. Dies umfasst das körperliche und psychische Wohlbefinden. Es ist die idealtypische Vorstellung von Gesundheit und offeriert Gesundheit als höchsten Sinn, was sich in der Erfahrung im Gleichgewicht zu sein, äußert. Es impliziert auf psychischer Ebene Ausgeglichenheit innere Ruhe, Überlegtheit und Lebensfreude.

Die letzte Dimension in diesem Zusammenhang die funktionale Leistungsfähigkeit, mit 25%. Welche die Fähigkeit enthält bestimmte Aufgaben bewältigen zu können gemäß der eigenen Erwartungshaltung, aber auch angemessenen an die externen Leistungsanforderungen entsprechend der Rollenverpflichtung.

Laienkonzepte – subjektive Konzepte von Gesundheit und Krankheit wirken sich auf die wissenschaftlichen Theorien in ganzheitlicher Form aus. Sie bilden die Basis des Forschungsansatzes der empirischen Erhebung.

07.04.2017; Anja Herzog

 
 
 
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