„Ausgehend von dem Gesundheits- und Krankheitskontinuum definieren sich die hier Befragten Menschen
- Anja Herzog
- 5. Okt. 2016
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Eine einheitlich gültige Definition zur GESUNDHEIT liegt seit 1948 laut WHO vor.
Für den Begriff der KRANKHEIT wurde keine einheitliche Defintion laut WHO schriftlich fixiert. Hierzu exestieren diverse Formulierungsansätze, aus verschiedenen Perspektiven.
Krankheit wird durch Merkmale genauer spezifiziert, wie z.B. Funktionsbeeinträchtigungen / -störungen, morphologische Abweichungen, Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit, Anforderungsbewältigungen, Normabweichungen, Regelwidrigkeiten, Beeinträchtigung des Wohlbefindens, der Anpassungsfähigkeit und Überlebenstüchtigkeit.
„Krankheit kann definiert werden als Vorliegen objektiv gemessener pathophysiologischer Prozesse wie Bluthochdruck, nachgewiesene organische Krankheit oder Tod.“ (Wiebe et al: 1997; S. 896)
Krankheit bedingt das Aufsuchen eines Arztes mit Anamnese, Diagnose und Therapie. Krankheit als pathologischer Prozess, mit der Abrechnungsgrundlage der ICD.
Für jeden pathologischen Prozess existiert eine pharmakologische Intervention.
Hierzu wurde u.a. in Massachusetts eine Studie durchgeführt, über die Wirksamkeit eines Opiates mit ähnlichem Wirkungsweise wie Codein, aber schnellerem Wirkungseintritt. Das Resultat des Medikamentes, was höhere Kosten verursacht, zeigte eine bessere Wirksamkeit. Beide applizierten Medikamente sind Placebos. Hierbei nahmen 82 Probanden teil. Ein weiteres Experiment beschäftigte sich mit den körpereigenen Opiaten und deren Ausschüttung. Das Ergebnis offerierte, dass Menschen mit starken Persönlichkeitsmerkmalen zu einer starken endogenen Ausschüttung dieser neigen. Hierbei detaillierter spezifiziert, Menschen mit psychischer Stabilität, widerstandsfähig, aufrichtig und altruistisch.
Die WHO definierte bereits im Jahr 1948 einen allgemein gültigen Wortlaut:
„Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Erbrechen.“
Gesundheit durch signifikante Faktoren spezifiziert, wie Gesundheit als Leistungs- und Handlungsfähigkeit, bezugnehmend auf die Bedeutsamkeit der Eigenständigkeit, der Unabhängigkeit von Anderen, dem Erreichen von beruflichen und privat selbst gestellten Zielen.
Gesundheit als Ausdruck von Stärke und Kraft, als Harmonie und Gleichgewicht, als subjektives Befinden und Wohlbefinden.
In einer Befragung was der Begriff des Wohlbefindens umfasst, wurden Terminologien wie Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, Freude, Glück und habituelles Wohlbefinden benannt.
Ein eigenverantwortlicher selbstbestimmter Umgang mit einer Erkrankung führt zu einer Anpassung der Lebensweise an die Erfordernisse. Die Auswirkung einer degenerativen Erkrankung mündet in einer geänderten Einstellung, Bewertung des Lebens. Daraus resultiert ein offener Umgang für die Wahrscheinlichkeit des Sterbens, aber auch für ein intensiveres Lebensgefühl. Charakteristische Merkmale diesbezüglich wird in den Dimensionen von Gesundheit und Gesundheitsförderung von Ina Wegener beschrieben. Der Betroffene übt Kontrolle über sein Leben aus, statt diesem Machtlos und ausgeliefert gegenüber zu stehen. Die Betroffenheit wird als Herausforderung erlebt, nicht als Bedrohung.
In diesem Prozess werden eigene Handlungsstrategien entwickelt. Die Erhaltung und Prävention der Gesundheitsbetrachtung steht in Abhängigkeit der Biografie, der aktuellen Lebenssituation und der sozioökonomischen Bedingungen.
Die Datenanalyse einer Selbsthilfegruppe für Krebspatienten ergab, dass die gesundheitlichen Empfindungen der Personen als positiv gewertet wurden, trotz krankheitsbedingter Probleme, die mit Einschränkungen einhergehen.
„Ausgehend von dem Gesundheits- und Krankheitskontinuum definieren sich die hier Befragten Menschen mit einer chronisch degenerativen Erkrankung als gesund.“ (Wegener: 2003; S. 238)
Anja Herzog; 06.10.2016