Kinder und Tod
- Anja Herzog
- 4. Feb. 2018
- 2 Min. Lesezeit

Elisabeth Kübler Ross möge mir verzeihen, dass ich mich einem Gedicht bediene, was sie in den Händen hielt. Ich ließ mich inspirieren von den folgenden Zeilen:
ZEIT
Die Sekunden beobachten,
wie sie vorüber gehen.
Zeit vergeuden und zubringen,
schinden, totschlagen, verschlafen -
ZEIT
Erfahrungen, Liebe, Augenblicke des Todes,
Augenblicke der Tränen, kehren nie wieder,
vorbei!
FÜR ALLE ZEIT.
Jede Generation erklärt sich die Zeit anders,
aber durch Zufall
wird es dasselbe -
ZEIT
In Erinnerungen, Träumen gleiten die Gedanken
Dieses Moments vorbei, während du
Deine letzten Gedanken denkst
ÜBER
die ZEIT.
Kinder besitzen ein riesiges Bewusstsein auf spiritueller Ebene, was Gleichaltrige nicht begreifen, aufgrund der fehlenden Konfrontation.
Je länger die Phase des MITEINANDER Abschiednehmens, desto größer die Gefühle, die Begegnungen, die Beziehungen, Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen.
Das Abschiednehmen addiert aus den Summanden aller Eindrücke einer Begegnung, die durch Sprache und Gestik zum Ausdruck gebracht wird. Je enger eine Beziehung zwischen den Abschiedsbeteiligten, desto besser werden nonverbale und verbal emotionale Wortlaute verstanden. Das erleichtert die Differenzierung zwischen einem Hilfsappell und einer stillen Begleitung.
Der Lehrmeister des Lebens findet sich im eigenen Leben. Der Umgang mit den eigenen Gefühlen inkludiert die Kreativität des Abschiedsnehmens, die die Furcht vor den eigenen Gefühlen im Abschied nehmen, nehmen kann und uns wachsen lässt. Die Phase des Trauerprozesses wird begleitet durch Erscheinungen, Visionen und Träumen in Abhängigkeit der natürlichen Bedürfnisse.
Angehörige lernen im Laufe der Zeit zu akzeptieren und erweitern Ihren Fokus um das persönliche Umfeld. Die Zeit und die Liebe bewahrt Sie vorm "Abgrund" des Selbstmitleides. Der Ort der Geborgenheit findet sich unter anderm im kommunizieren von Gefühlen.
Abschließend ein Aphorismus von Herr´n Goethe formuliert:
"Dem einzelnen bleibe die Freiheit,
sich mit dem zu beschäftigen,
was ihn anzieht, was ihm Freude macht,
was ihm nützlich deucht;
aber das eigentliche Studium der Menschheit ist der Mensch."
(Goethe 1749-1832)
Ich wünsche eine erholsame Nachtruhe! Anja Herzog